Mein Lebensweg und meine bisherige berufliche Vita sind alles andere als vorhersehbar und geradlinig verlaufen…
… das war weder ein Verdienst noch ein Hindernis, sondern vielmehr eine große Bereicherung für mein heutiges Selbstverständnis als klassischer Musiker und Kennzeichen meiner musikalischen Vita.
Zwar wurde ich gefördert, aber nie zum Klavierspiel getrieben. Bereits als kleines Kind habe ich eine Faszination für mein Instrument und die klassische Musik empfunden und mir diese Welt in meinem eigenen Tempo erschlossen. Was mich seit je her antreibt, ist die unbedingte Freude am Musizieren: andere Menschen daran teilhaben zu lassen und mitzureißen. Schon früh verspürte ich die innere Motivation, vor Publikum aufzutreten. Meine Zuhörer zu begeistern, mit 10 Fingern auf 88 Tasten und mit dem, was ich zu erzählen hatte.
Ich hörte die Schallplatten in meinem Elternhaus, versuchte diese Musik zu verstehen, zu beschreiben und nachzuspielen. Im Klavierunterricht erlernte ich die nötige Technik und konnte mich an erste Stücke von Bach, Beethoven und Chopin herantrauen. Oder aber eigene einfache Kompositionen zu Papier bringen.
Als Jugendlicher trat ich erstmals mit Bachs Klavierkonzerten sowie solistischen Darbietungen in Erscheinung. Mit 17 Jahren erhielt ich einen Nachwuchs-Förderpreis der Musikhochschule Hamburg für die Interpretation von Werken von Frédéric Chopin und Max Reger.
Erfahrungen jenseits der Musik
Obwohl das Klavierspiel schnell zu einem der wichtigsten Bestandteile meiner Vita wurde, haben auch andere Interessen und Leidenschaften einen großen Einfluss auf meine Entwicklung genommen:
Als Kind experimentierte ich mit einer alten Filmkamera und drehte kleine Dokumentationen. Späte durfte ich im Regionalfernsehen eine eigene Jugendsendung moderieren und redaktionell verantworten. Darüber hinaus sammelte ich erste Erfahrungen am Theater als Pianist und Conferencier für musikalische Revuen und Liederabende. So konnte ich mich in den unterschiedlichsten Darstellungsformen als Klavierinterpret und Moderator ausprobieren. Schon immer habe ich mit großem Interesse über den Tellerrand der sogenannten “ernsten Musik” hinausgeblickt und dadurch mein musikalisches Weltbild und meine Wahrnehmung erweitern dürfen.
Nach dem Abitur ging meiner Ausbildung zum Konzertpianisten ein Fernsehjournalismus-Studium voraus, das ich 2002 in München abschloss. Darin lernte ich, komplexe Sachverhalte für den Zuschauer verständlich aufzubereiten. Es faszinierte mich, visuelle, textliche sowie musikalische Elemente in eine Form zu gießen. Neben meinen musikalischen Aktivitäten arbeitete ich als Kulturredakteur, Reporter und Moderator für diverse TV-Formate.
Die Verbindung meiner Interessen
Neben dem anschließenden Klavierstudium erforschte ich die Musik von Heinrich Schütz, Ludwig van Beethoven, Richard Wagner und Frédéric Chopin bzw. deren Lebenswege. 2008 wurde ich Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes. Meine Erkenntnisse über Musik sowie Erfahrungen als Fernsehredakteur ließ ich in meine klassischen Soloabende einfließen und entwickelte daraus die Form meiner moderierten Konzerte. Mehr dazu lesen Sie hier.
Zusätzlich zu meiner solistischen Tätigkeit hatte ich nach meinem Wohnortwechsel nach Berlin die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Sängern, Autoren und Schauspielern pianistisch und kompositorisch zusammenzuarbeiten. Dazu zählen Johannes Heesters, Rolf Hochhuth, Walter Plathe, Simone Kermes, Peter Lund, Caroline Beil und Michael Marwitz.
Unvergessliche Begegnungen und Projekte meiner Vita
Mit Johannes Heesters verband mich von 2003 bis zu dessen Tod eine intensive musikalische Zusammenarbeit und Freundschaft. In zahlreichen Fernseh- und Bühnenauftritten stand ich ihm als Pianist acht Jahre lang zur Seite.
Im Auftrag von Rolf Hochhuth komponierte ich 2010 ein Singspiel bzw. Musical nach der Textvorlage seines Schauspiels “Lysistrate und die Nato”. Unter dem TItel “Inselkomödie” wurde es unter meiner musikalischen Leitung im Berliner Ensemble uraufgeführt. Darauf folgten mehrere Engagements als Pianist und musikalischer Leiter im Theater am Kurfürstendamm.
In den Jahren 2012 bis 2017 führten mich Konzertreisen als klassischer Solopianist durch die Welt, dank zahlreicher Engagements auf den Schiffen der Phoenix-Flotte. Mein Schwerpunkt waren thematische Konzerte zu den Reisezielen, z.B. Veranstaltungen mit der Klaviermusik Edvard Griegs in den Fjorden Norwegens.
Große Musik für kleine Menschen
Neben meiner Konzerttätigkeit beschäftigt mich seit einigen Jahren die Frage, welchen Einfluss klassische Musik auf die (früh)kindliche Entwicklung hat und wie sich die heranwachsende Generation mit Begeisterung an Musik heranführen lässt. Dazu habe ich verschiedene Veranstaltungskonzepte und Produkte entwickelt und treffe bei regelmäßigen Konzertauftritten in Schulen auf ein äußerst interessiertes junges Publikum.
Mehr zu diesen Themen erfahren Sie unter meinem Programmpunkt “Das Publikum von morgen” und in meinem Blog.
Mein Wunsch ist, dass heutige und künftige Generationen das musikalische Erbe der großen Komponisten mit Faszination entgegennehmen. Mit meinen beiden Kernkompetenzen, der Interpretation klassischer Klavierwerke und dem Geschichtenerzählen über Musik und deren Schöpfer, trage ich mit großem Engagement dazu bei.